Brasilien

Es leichtnehmen, auch wenn es schwer ist, das zeichnet das brasilianische Lebensgefühl aus. Obwohl es den Brasilianerinnen und Brasilianer oft gelingt, das Beste aus jeder noch so schlimmen Situation zu machen, leben sie in Angst. Angst ums nackte Überleben. Armut, Gewalt, Aussichtslosigkeit und Hunger bestimmen den Alltag vieler Familien und Kinder.

Extreme Armut

Mindestens ein Viertel der Bevölkerung lebt in extremer Armut, davon sind über 40 Prozent Kinder und Jugendliche. Rund 33 Millionen Menschen in Brasilien leiden Hunger. Die Corona-Pandemie hat die Situation vieler ohnehin schon armer Familien noch verschlechtert. Die Arbeitslosenrate hat sich von 2012 bis 2020 verdoppelt. 2020 rutschte Brasilien in die Rezession, ein Jahr später erholte sich die Wirtschaft, gestützt auf den Dienstleistungssektor. Für die kommenden Jahre rechnet der Internationale Währungsfonds nur mit einer schwach wachsenden Wirtschaft.

Brasiliens erneuter Präsident Lula da Silva hat sich viel vorgenommen, nach vielen Krisen ist nun aber wenig zum Verteilen da. Die Regierung konnte allerdings während seiner ersten beiden Amtszeiten von 2003 bis 2010 die Armut massiv verringern. Und er hat wieder begonnen mit kleinen Reformen. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Regionen und innerhalb der brasilianischen Bevölkerung sehr groß in der Besitz- und Einkommensverteilung. Bei den Ärmsten ist das Leid enorm. Sozial und wirtschaftlich besonders benachteiligt sind indigene und afrobrasilianische Bevölkerungsgruppen, Frauen und Mädchen.

Rio de Janeiro

Im Bundesstaat Rio de Janeiro wohnen mehr als 10 Prozent der Menschen nach offiziellen Angaben in Armenvierteln, den sogenannten Favelas. Dort herrschen extrem schlechte Bedingungen: eine prekäre Gesundheitsversorgung, schlechte sanitäre Grundversorgung sowie kaum soziale Einrichtungen und wenig Zugang zu Bildung. 176.000 Kinder im Bundesstaat Rio de Janeiro gehen nicht zur Schule. Gewalt, Drogen und Kriminalität prägen ihren Alltag. Perspektivlosigkeit, Ohnmacht, anhaltender Drogenkrieg. Am meisten leiden darunter die Kinder.

Wir schaffen Perspektiven

Darum sind wir genau dort präsent. Im Bundesstaat Rio de Janeiro unterstützen wir Eltern, alleinerziehende Mütter und Kinder dabei, zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Damit sie ein geregeltes Leben in Sicherheit führen können und die Kinder die Chance auf eine gute Zukunft haben. Wir schaffen Räume, in denen sie ihre Erfahrungen aufarbeiten können und ein friedliches Miteinander erleben. Wir fördern ihre Talente und unterstützen sie in der Schule.

Da immer mehr Familien und Kinder von Armut und Gewalt betroffen sind, werden wir unsere Arbeit ausbauen. Helfen Sie uns dabei, möglichst vielen Menschen, besonders Kindern, im Bundesstaat Rio de Janeiro ein Leben mit Perspektiven zu ermöglichen.

Kinder Schützen

Von der Kita bis zur Ausbildung – wir begleiten die Kinder auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft. In den Kindertagesstätten und Kinder- und Jugendhäusern erfahren sie einen Ort der Geborgenheit, abseits der Sorgen und Armut zu Hause. Wir sichern, dass die Kinder ganztags betreut werden, regelmäßige Mahlzeiten erhalten und Kind sein dürfen.